Wirkung von Computerspielen
Aufgaben
- Spiele das Spiel Stöckesammeln mit dem Igel Igor.
- Beschreibe, was an dem Spiel Spaß machen soll.
Warum machen Spiele Spaß?
Du hast gerade das Spiel mit Igor dem Igel ausprobiert – du konntest Stöcke sammeln und sehen, wie viele du schon gefunden hast. Vielleicht hast du dich gefragt: „Warum macht so ein einfaches Spiel eigentlich Spaß?“
Wenn man ein Computerspiel spielt, passiert im Kopf einiges – und Spiele sind oft so gestaltet, dass sie genau unsere Lust am Spielen treffen. Viele Spiele verwenden ähnliche Gestaltungsprinzipien, die auch in Igors Spiel vorkommen.
- Ziele geben uns Motivation: Du hattest du eine klare Aufgabe: Sammle Stöcke!
Wenn wir ein Ziel vor Augen haben, wollen wir es erreichen. Ein Spiel, das uns ein Ziel gibt, motiviert uns zum Dranbleiben – genau wie bei einem Level oder einer Mission in großen Spielen. - Wiederholungen geben Sicherheit: Du hast immer wieder neue Stöcke gesammelt – dieselbe Bewegung, dieselbe Belohnung. Das klingt einfach, ist aber gut für den Einstieg.
Spiele benutzen Wiederholungen, damit man sich schnell zurechtfindet und das Spielgefühl angenehm bleibt. - Belohnung fühlt sich gut an: Jedes Mal, wenn du einen Stock eingesammelt hast, hast du Punkte bekommen und ein Geräusch wurde agespielt. Das ist wie ein kleines Lob – und unser Gehirn freut sich über Erfolg!
Viele Spiele zeigen dir sofort: „Gut gemacht!“ – damit du weiter spielen willst. - Fortschritt sichtbar machen: Du hast gesehen, wie viele Stöcke du schon hast. Das zeigt dir: Du kommst voran.
Spiele zeigen oft, wie weit du bist – mit Leveln, Balken, Prozentzahlen oder Punkten. Das Gefühl, etwas geschafft zu haben, macht Spaß und stärkt unser Selbstvertrauen.
Aufgaben
- Igors Spiel wurde erweitert. Spiele das Spiel und nenne die Erweiterung des Spiels.
- Beschreibe, wie du dich beim Spielen fühlst.
Warum erzeugen Spiele Frust?
Im neuen Spielabschnitt hast du wieder Stöcke gesammelt – aber diesmal kam danach ein Warte-Timer. Und: Der Timer wurde jedes Mal länger! Vielleicht hast du auch Würmer gefunden, mit denen du die Wartezeit überspringen konntest. Oder du wurdest gefragt, ob du neue Würmer kaufen willst. Aber warum macht das Spiel das?
Manche Spiele wollen, dass du immer wieder kommst. Sie geben dir nicht unendlich viele Chancen hintereinander – sondern lassen dich warten. Wenn man nicht warten will, kann man etwas „zahlen“. In Igors Spiel sind das Würmer. In echten Spielen ist das oft echtes Geld.
Warten kann sich nervig oder ungerecht anfühlen, vor allem, wenn du gerade Spaß hast und weitermachen willst.Viele Spiele setzen genau darauf: Erst bekommst du schnell eine Belohnung, dann wird es langsamer.
So entsteht eine Mischung aus Motivation und Frust. Genau das kann dazu führen, dass man sich fragt:
„Soll ich jetzt bezahlen, um weiterzuspielen?“
Was hat das mit Geld zu tun?
Diese Spielidee nennt man Free-to-Play: Das Spiel ist kostenlos, aber nur der Anfang. Wer schneller sein will, kauft Extras:
- Zeitverkürzer
- bessere Ausrüstung
- seltene Gegenstände
„Spiele ich weiter oder macht mir das gerade keinen Spaß mehr?“
Aufgaben
- Igors Spiel hat jezt einen Shop! Suche im Spiel den Shop auf und nenne die Angebote und deren Preis.
- Beschreibe, für jedes Angebot, was man bekommt und begründe, warum das für den Spieler interessant sein könnte.
Shops und Lootboxen
In der neuen Version von Igors Spiel gibt es jetzt einen Shop mit vielen Angeboten:
Du konntest Stöcke verbessern, neue Level freischalten, Igor anziehen, Würmer kaufen und sogar Lootboxen öffnen. Solche Shops sind typisch für Free-to-Play-Spiele. Sie finanzieren das Spiel – das ist erstmal nicht schlecht. Aber oft sind sie so gemacht, dass du immer mehr Geld ausgibst, ohne es richtig zu merken.
- Stöcke verbessern wird mit jeder Stufe teurer. Das nennt man ein progressives Belohnungssystem: Man wird belohnt, aber es kostet jedes Mal mehr.
- Preise sind oft nicht in Euro, sondern in Spielgeld – wie bei Igor die Würmer. So verlierst du schnell den Überblick, wie viel echtes Geld du eigentlich ausgegeben hast.
- Lootboxen geben dir zufällige Belohnungen. Man weiß nie, was drin ist – das macht neugierig und sorgt dafür, dass man es immer wieder versucht.
- Belohnung wird teurer
- Preise sind „versteckt“
- Zufall macht es spannend
Altersempfehlungen
Vielleicht hast du dich beim Spielen von Igors Spiel gefragt: „Warum soll das schlimm sein? Ich weiß doch, dass ich nichts echt kaufen kann.“ Aber: Nicht alle Kinder erkennen sofort, wann ein Spiel unfair gestaltet ist oder wie viel echtes Geld sie gerade ausgeben. Viele Spiele sind extra so gemacht, dass man weiterklicken will, nicht aufhören möchte oder sogar Druck empfindet, Geld auszugeben. Deshalb gibt es Altersfreigaben für Spiele, in Deutschland in Form der USK-Alterskennzeichen (Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle).
Sie prüfen:- Gibt es Gewalt, Angst oder Gruselmomente?
- Gibt es In-Game-Käufe oder Lootboxen?
- Kann das Spiel süchtig machen?
- Ist der Inhalt schwer zu verstehen oder verwirrend?
Ein Spiel, das wie bei Igor mit Belohnungen, Währung, Shops und Glücksspielen arbeitet, bekommt vielleicht eine höhere Altersfreigabe, auch wenn es ganz harmlos aussieht.
Nur weil ein Spiel niedlich aussieht, ist es nicht automatisch für dein Alter geeignet. Altersfreigaben helfen dir (und deinen Eltern) einzuschätzen, ob ein Spiel zu dir passt. Es geht dabei nicht nur um Gewalt – sondern auch darum, wie ein Spiel dich beeinflusst.
Aufgaben
- Im Anschluss kannst du Igors Stöckesammelspiel nochmal im Ganzen spielen. Bewerte das Spiel nach den Kriterien für die Altersempfelung und gib deine eigene Altersempfehlung ab.
- Achte beim Spielen darauf, welche deiner Fähigkeiten gefordert werden. Nenne Fähigkeiten, die du durch das Spielen verbessern kannst.
Spiele sind gut für dich!
Beim Spielen von Igors Stöckesammelspiel hast du vielleicht gemerkt, dass du mit der Zeit schneller reagierst, Strategien entwickelst und den Einsatz deiner Resourcen klug planst. Spiele trainieren ganz nebenbei deine Reaktionsfähigkeit, dein logisches Denken und deine Selbststeuerung. Das macht nicht nur Spaß, sondern fördert auch dein Gehirn. Beim Umgang mit dem Cooldown-Timer oder den Shop-Angeboten lernst du, mit Frust umzugehen und Entscheidungen zu treffen. Das sind wichtige Fähigkeiten, die dir auch im echten Leben helfen können.
Auch wenn viele Spiele durch Kaufangebote oder Zeitdruck stressig sein können, haben Computerspiele auch viele positive Seiten, wenn sie gut gemacht und altersgerecht sind. Spiele können helfen, Probleme zu lösen, schneller zu denken oder genauer zu beobachten. Viele Spiele verbessern deine motorischen Fähigkeiten (z. B. Reaktion oder Hand-Auge-Koordination) und dein logisches Denken. In manchen Spielen arbeitet man im Team oder trifft Entscheidungen mit anderen. Das kann soziale Fähigkeiten wie Zusammenarbeit und Verantwortung stärken.
Es kommt also darauf an, wie ein Spiel gestaltet ist – und wie du damit umgehst. Wenn du bewusst spielst, Pausen machst und Spiele auswählst, die zu dir passen, kann Gaming sogar ziemlich gesund für dein Gehirn sein!